Wie bereits erwähnt, kamen wir am 17. Mai 1867 nach Kristiania. Als die Wohnung fertiggestellt war, zogen wir direkt in das neue Zuhause und brauchten nicht im Hotel zu wohnen. Es war eine große Umstellung für mich, der daran gewöhnt war, mich zum Spielen in Booten und großen Räumen des Hofes zu tummeln, dass das, was ein Raum des Hofes sein sollte, beinahe als einen großen „Lichtschacht” bezeichnet werden musste, und dass man zum Spielen entweder auf sein Zimmer oder auf den Hof verwiesen wurde, was ja auch nicht ging, da die Polizisten kein “Übel auf der Straße” duldeten. Es war daher eine Erlösung, zur Festung hinunterzugehen, in der mein Onkel Garsen und Tante Janette lebten. Dort war Platz auf dem Hof, und ein Klassenkamerad von mir, Fredrik Wedel aus Fornebo, lebte bei Onkel und Tante. Onkel war der Chef der Militärwerkstätten und hatte dort unten eine große Amtswohnung (oder Haus; „bolig“ bedeutet lediglich Wohnsitz). Dort lernte ich auch ein paar andere Jungs kennen, mit denen ich gute Freundschaft knüpfte, es war Karl Fleischer, der Sohn von General Fleischer, dem Kommandanten, Bjarne Lund, der Sohn des Garnison-Priesters Brinck-Lund und der Sohn des Major Hall Hans Platzmajor. Wir wurden sehr gute Freunde und bildeten in Kristiania den ersten Jungen-Korps, dessen Chef Karl Fleischer war. Er war damals 13-14 Jahre alt und der älteste von uns. Am Nachmittag stand uns der gesamte Festungsplatz zur Verfügung, da sich damals keine Docks vor der Revierstrædet 1 und dem Grev Wedels Plads 2 befanden, und die Festungswälle vom Regalie-Turm gingen. Unterhalb der Salut-Batterie auf Vippetangen, wo sich jetzt der Fischer-Anleger befindet, befand sich eine Batterie mit großen Kanonen, einschließlich einer Armstrong-Panzerabwehrkanone, die schrecklich donnerte wenn scharf auf Scheiben zwischen Dyna 3 und Nakholmen 4 geschossen wurde. Ich kann verstehen, dass es nicht viel Verkehr dort gab, wenn man den ganzen Morgen damit beschäftigt sein konnte, scharf in diesem Fahrwasser zu schießen
Ich wurde sofort in die 4. gemeinsame Klasse, der Aars & Voss Schule aufgenommen. Es gab 5 gemeinsame Klassen, und darauf 6 Latein- und 5 Real- Klassen. Die Realschule führte zur Kriegsschule und mit den gleichgestellten Instituten. Einige Realartien (Examen mit Schwerpunkt auf Mathematik und andere Naturwissenschaften) wurden zu dieser Zeit nicht an der Universität gegeben, und wurden erstmals in den späten 1870er Jahren eingeführt. In der Aars & Voss-Schule, die als die beste in Kristiania galt, traf ich meinen alten Spielkameraden Jacob Børresen (später Admiral) wieder, dessen Eltern ebenfalls nach dem Brand aus Drammen weggezogen waren, wo sie ein Stück über Vaters Farm im sogenannten „Segelcke-Hof (Segelckegaard)„ auf Strømsø gewohnt hatten. Da ich gerade erst 6 Wochen in der Schule gewesen war, als die Prüfung kam, bin ich in diesem Jahr von der Prüfung verschont geblieben, und wurde direkt in die 5. Klasse versetzt. Die Sommerferien verbrachte ich in Vaaler Prostgaard bei Onkel Tybring, wo ich es wie immer sehr gut hatte, fahren und reiten konnte und die Kreaturen mit Olaus Gjæstgut besuchen konnte. Wir reisten im Umland herum, bauten uns Hütten und spielten den ganzen Tag.
Im Herbst 1867 fand Schwester Susannas Hochzeit mit dem Schwager Fridthjof Heiberg statt. Es war an ihrem 19. Geburtstag am 9. Oktober. Die Hochzeitszeremonie fand in der Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke) statt und wurde vom damaligen amtierenden Kaplan Tandberg gehalten, der später als Bischof in Kristiansand starb. Von den Gesellschaft erinnere ich nicht mehr viel, da meine Cousins Johan und Balthasar Garben mich so viel Wein trinken ließen, dass ich kurz nach dem Abendessen in einem leicht betrunkenen Zustand ins Bett gebracht werden musste und süß schlief, sodass ich nicht einmal merkte, dass die Mäntel aller Gäste, die in mein Zimmer gebracht worden waren, geholt wurden, und dass die Brautjungfern sich dort umzogen. Es hat sich also gezeigt, dass ein trauriges Schicksal über meiner Teilnahme an den Hochzeiten meiner Schwestern lag, an der ich zu keiner Zeit beteiligt war, beim ersten Mal wegen einer Schlägerei, beim zweiten Mal durch “Rausch” !! Dies scheint darauf hinzudeuten, dass ich ein “Gauner” war, aber das war wirklich nicht der Fall. In diesem Alter war ich eher ein bisschen schüchtern, und die Tränen saßen sehr locker. Es versteht sich, dass ich auch oft aus Wut geweint habe, zum Beispiel, wenn ich das Dampfspiel oder andere Spiele verlor, genau wie mein Enkelsöhne Knut und Hans Christian, damit sie wissen, woher sie das haben.
Wir hatten in der 5. Klasse einen selten begabten Lehrer, den Theologen Oluf Olsen, als Klassenvorstand, und er hatte die wunderbare Begabung, seine Unterrichtsstunden interessant zu machen. Besonders wenn er in antiker griechischer und römischer Geschichte unterrichtete, konnte er uns begeistern. Die Folge war für mich, dass ich mit der Poesie (!!!) angefangen habe und ein Epos nach dem anderen schrieb. Die Motive aus der griechischen Mythologie. Es schaudert mir, wenn ich an all die Wortschwälle denke, an all die ganzen Sätze, die ich todernst zu Papier brachte, und da es leicht für mich war zu reimen, ging es zu schnell. Zum Glück öffneten sich mir rechtzeitig die Augen, welch ein Schrott es zum größten Teil war, also habe ich meine erste einzelne Gedichtsammlung verbrannt, sowohl die guten als auch die schlechten, denn einige Gedichte fand Schwester Susanna ziemlich hübsch. Sie war die einzige, die es zu sehen bekam, neben meinem Mitschüler Erik Ryenning, der wie ich an “Dichterdurchfall” litt. Eines meiner Produkte hätte „Frühstück auf dem Olymp” heißen können, denn es begann so: “Wenn der erste Sonnenstrahl Pelisons Spitze erleuchtet (vergoldet?).“ Zum Glück erinnere ich mich nicht an mehr, aber nun kamen ein Gott und eine Göttin nach dem anderen, um sich um Zeus und Hera herum zu sammeln. Es war schrecklich! Nach Erfrischung mit Nektar und Ambrosia, beratschlagten sie sich darüber, was man mit den Menschen tun solle. Es mag vielleicht merkwürdig sein, es zu haben?, sich über den ganzen Quatsch zu belustigen, den ein 12-jähriger Junge zusammen schreiben kann, aber ich denke, es ist eine gute Sache, dass es verbrannt wurde, denn ich fürchtete die Salven an Gelächter, die es hervorgerufen hätte. Seitdem habe ich nicht mehr gedichtet, bis ich mich in Mutter verliebt habe, aber dann schrieb ich sogar auf Deutsch ein wirklich nettes kleines Gedicht als Widmung in Bjørnson’s Erzählungen, welches ich ihr gab. Später habe ich zum Geburtstag meiner Mutter ein paar kleine Gedichte geschrieben. Dabei ist es geblieben. Die Widmung an die Mutter klang so:
Wohl mit ungewohnten Tönen
Nah’ ich mich heute Ihrem Ohr!
Es ist Gesang von Nordens Söhnen,
Mein Vaterland brachte ihn hervor.
(Frühlingslüften?)
Sie kommen auf den wilden Lüften
Von Nordens fernem Klippenstrand
Und bringen aus den wilden Klüften
Ein herzlichen Gruss vom Vaterland.
Ja, Verliebtheit kann sogar dazu führen, dass man Verse in einer Fremdsprache schreibt. Wenn ich mich als Junge in die kleinen Mädchen verliebt hätte, waren meine Produkte vielleicht besser gewesen. Wer weiß? In der Schule ging es gut. Ich lernte so spielend leicht, dass ich mich immer ohne Anstrengung über dem Klassendurchschnitt hielt, vor allem aber in den ersten Jahren zu den Besten der Klasse gehörte. Wir hatten ein paar Schelme unter den 30 Schülern, die wir in der Klasse waren, und es wurden viele Streiche gemacht, aber ich war meist Zuschauer und freute mich, wenn es gelang, wie das eine Mal als ein weniger beliebter Lehrer, der die Angewohnheit hatte wenn er in die Klasse kam, sofort mit der Hand auf die Katheterplatte zu schlagen, auch ohne dass er das Katheterpodium hochgestiegen war, und so die Oberflächen der Platte nicht sehen konnte. Dann wurde der Plan erstellt. Eines der Hühner des Hausmeisters wurde unten im Keller gefangen und in der Pause nach oben gebracht. Und während es über den Katheter gehalten wurde, wurde es massiert, bis es seine Visitenkarte fallen ließ. Es ist großartig gelungen. Der Lehrer kam, und da wir jetzt natürlich extra viel Lärm machten, schlug er kräftig auf und rief “leise”, so dass die Hühnerkacke ihm auf den Kopf spritzte und er seine Hand voll hatte. Die Sache verlief jedoch weniger glücklich, denn obwohl niemand in der Klasse sagen wollte, wer dies verübt hatte, kam eines Tages heraus, wer die Henne gefangen hatte, denn ein Junge in einer der jüngeren Klassen hatte es gesehen und gepetzt, und der Held wurde von der Schule verwiesen. Soweit ich mich erinnere, hieß er Solberg. Vater und Mutter hatten ihre alte Freundin aus Moss, Frau Charlotte Tanberg, Witwe des Glaswerk-Besitzers Tanberg, besucht, und ich war mit. Ihr jüngster Sohn Roger war gleich alt wie ich. Frau Tanberg, geborene Bassøe, war meines Wissens mit der Schwester meiner Großmutter, Tante Lena Smith, verwandt. Bassøe, der Oberleutnant der Artillerie, war Vaters Spielkamerad aus Jugendzeiten in Moss, und von der Schule in Fredrikstad. Bassøe war für seine außergewöhnliche Stärke bekannt, und als Jungen hatten er und Vater, die auch die „geheimen Riesen” genannt wurden, einst die ganze Schule gemeinsam verprügelt. Da half auch keine zahlenmäßige Übermacht.
Frau Tanbergs Jungs Erland und Ragnvald wurden bald meine besten Freunde. Erland war 2 Jahre älter als wir. Er war ein wenig schüchtern, bevor man mit ihm besser bekannt wurde, aber ein übermäßig netter Kerl und treuer Freund. Da Frau Tanberg eine Villa am Drammensveien besaß, die der Wissenschaftsgesellschaft angehört (bevor Staatsrat Astrup diese bei Frau Tanbergs Tod kaufte), war hier ein schöner Spielplatz in dem großen Garten und unten am Strand von Frognerkilen. Zu dieser Zeit war ja noch keine Eisenbahnlinie entlang des Strandes gebaut, sondern die Gärten gingen direkt zum Meer hinunter, wo man seine privaten Badehäuser und Docks zum Anlegen der Boote hatte. Es ist schade, dass der Drammenskanal entlang dieser Linie gebaut wurde, denn dadurch verloren all die schönen Villen ihren ländlichen Charakter. Da sie auch ein Boot hatte, konnte ich mich endlich wieder mit meinen Freunden auf dem Meer tummeln. Erland und Ragnvald waren sehr ruhige und stille Jungen, aber als ich dazukam, war das Leben im Lager, und mit meiner lebhaften Fantasie erfand ich die unglaublichsten Spiele und harmlose Streiche, die Frau Tanberg sehr amüsierten, und ich wurde so behandelt, als wenn ich zum Haus gehörte. . Ich hatte auf dem Land, in Vaaler, gelernt, verschiedene Tiere zu imitieren, zB krähen wie ein Hahn, gackern wie eine Henne, miauen wie eine Katze usw. und machte es so täuschend echt, dass wenn ich z.B. einen Hund nachmachte, ich alle Nachbarhunde dazu bringen konnte, einzustimmen, und Frau Tanberg lachte viel, als ich wie ein Huhn gackerte, das Nahrung fand mit der Folge, dass die ganze Hühnerherde angerannt kam. Als ich älter wurde, imitierte ich auch verschiedene Redner, wie Sverdrup, Bjørnson, Pfarrer Sven Brun und andere, mit immenser Natürlichkeit, und natürlich haben die ältesten Leute sich amüsiert, als ich stark karikierte.
Als Erwachsener hörte ich damit auf, ich weiß nicht, ob ich “leider” sagen sollte, aber niemand war sicher fromm, und ich hatte das Gefühl, dass viele es schlecht fanden und ihnen der Sinn dafür fehlte, bei dem Spaß mitzumachen.
Das Jahr 1869 wurde es ein schweres Jahr für Vater und Mutter. Der Schwager Herman Warloe und sein Kompagnon hatten in den Jahren 1865/66 in Verbindung mit der Dampfsäge ein Dampfhobelwerk gebaut und hatten für die Errichtung Geld bei der Bank geliehen, gegen die Billigung Vaters und des alten Warloe in Hesselberg in Ringerike.
Als dann 1868-69 einige Krisenjahre kamen, sie könnten ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, und mussten ihren Wohnsitz aufgeben, und Vater, der gerade die Brigg “Thor” verloren hatte, die schlecht versichert war, und an “Lizzy” größere Reparaturen vorgenommen hatte, damit sie die beste Klasse in Veritas behalten konnte, musste er auch seinen Wohnsitz aufgeben, da er die hohen Summen, die er geliehen hatte, nicht einlösen konnte. Ebenso erging es Warloe in Hesselberg. Vater musste jetzt wieder in den sauren Apfel beißen, und auf See fahren. Im Sommer 1869 führte er das Dampfschiff “Kong Brage” aus Drammen auf der Strecke Drammen-Kristiania, aber es machte ihm keinen Spaß, und als er die Angelegenheiten so arrangieren konnte, dass er “Lizzy” behalten konnte, fuhr er im Herbst 1869 mit diesem zunächst nach England, und von dort nach Westindien 5.
Im Frühjahr 1869 zogen wir von der Prindsensgade 5 in die Langes Gade 9, da wir nach Susannas Hochzeit keine so große Wohnung brauchten. So war es vorbei an meinen Verbindungen zur Festung, weil es nun zu weit weg war, aber die Freundschaft ging weiter. Wir haben uns gelegentlich getroffen. Bald fand ich auch dort oben Freunde, und das gesamte Rikshospital-Grundstück lag damals öde und leer, nur mit großen Haufen an Steinen gefüllt, welche für die Fundamente der geplanten Gebäude vorgesehen waren, so dass hier vor der Haustür der herrlichste Spielplatz zum Spielen von Indianer, Siedler und Räuber etc war, was wir sehr eifrig gemacht haben. 6
In den Sommerferien 1869 machte ich wieder eine Reise in die Niederlande, diesmal mit meinem Paten Robert Pehrson auf seiner Brigg “Øgir”. Wir waren nicht weniger als 4 Jungs mit. Es waren Hans Kjøsterud und Bull Kjøsterud aus Drammen, Sverre Dahm, der Sohn einer Schwester von Pehrson, aus Kongsberg, und ich. Ich weiß nicht woher es kam, aber auf dieser Reise war ich elendig seekrank und lag fast meine ganze Zeit in meiner Koje. Wir hatten schlechtes Wetter, Gegenwind und eine lange Reise. Da in Dorg viele Makrelen gefischt wurden, blieben wir, um Proviant zu sparen, natürlich Makrelen. Es gab zum Frühstück gebratene Makrelen, zum Mittag gekochte Makrele und Makrelensuppe und abends gebratene Makrelen, Tag ein Tag aus 8 bis 14 Tage lang. Es dauerte über 20 Jahre, bevor ich den Geruch von Makrele ertragen konnte, geschweige denn sie zu essen. Damals waren wir auch in Nieuwe-Deep, aber eine Reise nach Amsterdam, eine kurze Reise, auf der wir nichts Interessantes fanden, mit der Ausnahme, dass ich für 2 Taler, d. h. 8 Kronen, mir ein Gewehr kaufte. Dieses Geld hatte ich vor der Abreise von Andreas und Peter Brecke bekommen. Natürlich war ich strahlend glücklich. Es war ein gewöhnliches einläufiges Perkussionsgewehr (Hinterlader-Gewehre waren damals nicht in Gebrauch) und ging wirklich gut. Auf dem Weg nach Hause ging es mir nicht so schlecht wie auf der Hinreise, und da das Wetter besser war, war ich mehr wach und ich erinnere mich an einen schönen warmen Sommertag, an dem wir Jungs auf dem Deck lagen, und der Steuermann vorschlug, Verstecken zu spielen. Wir waren natürlich bereit, und der Steuermann schlug mir vor, ich solle mich in einen Sack stecken lassen, die er unter der Treppe hinauf zum Hüttendach stellen wollte, aber ich wollte nicht hineingehen und zog mich zurück, wohingegen Sverre Dahm sich in den Sack stecken ließ. Anstatt ihn zu suchen, begannen die beiden Jungen und der Steuermann, einen Eimer mit Meerwasser nach dem anderen hochzuziehen, und als 6-8 Eimer an Deck waren, wurde alles über den armen Sverre Dalen gegossen, der sich ja in dem Sack nicht bewegen konnte. Ich hatte mich geweigert, mich dieser Schweinerei anzuschließen, und ging meinen Weg. Im Stillen war ich wütend auf Pehrson, den Kapitän, der darüber lachte. Ich war glücklich, als wir wieder zu Hause in Norwegen waren. Ich hatte mich an Bord der “Øgir” nicht wohl gefühlt, alles war so anders in Ton und Wesen als an Bord bei Vater.
Als der Winter kam, gingen Erland, Ragnvald und ich mit unseren Gewehren stolz auf Eichhörnchenjagd auf dem “Ladegaardsøen”, der damals Bygdø hieß 7. Dort gab es ja keine Villen, so dass man an vielen Orten im wilden Wald war. Nur draußen in Huk gab es ein paar Sommerhäuser, sowie in Herbern.
Ich erinnere mich, dass wir mit dem Dampfschiff “Josefine”, die zuvor auf der Drammenselva gefahren war, von Kristiania nach Sandviken 8 gefahren sind, wo damals im Sommer die Kadetten ihr Lager bei Tangen hatten, wo jetzt der Sportplatz ist, und dann fuhren wir mit unseren Proviantrucksäcken von dort entlang dem Engervandet 9, an dessen oberen Ende wir uns auf dem Hügel niederließen, und wir spielten Indianer usw. Hier war es so ruhig und einsam, und kein Haus außer dem alten Blommenholmgaarden, aber dorthin kamen wir ja nicht. Gegen Abend fuhren wir mit der “Jossa”, wie das Dampfboot genannt wurde, nach Kristiania zurück.
Wie bereits erwähnt, waren wir in die Langes Gade 9 umgezogen. Ganz Meyerløkken, die dieser Bezirk genannt wurde, war zu dieser Zeit völlig ländlich. St. Olafs Gade ging nicht weiter als bis zum St. Olafs Plads, und das nächste Haus dort war Stadskonduktør Bull’s Villa an der Ecke zur Langes gade. Dann gab es in der St. Olafs Gade keine Häuser mehr, bis zu einer kleinen Villa an der Ecke zur Piletrædet 10, wo jetzt das Haus des Turnvereins steht, und dann der sogenannte Nordaakgaard weiter unten neben Jens Meinichs Villa, dann Kansen Duborgla’s Villa und dann Aars und Voss Schule. Das ganze Terrain zwischen Pilestredet, Christian den 4des Gade und Christian August Gade bis zum Schlosspark und der Wergelands-Grotte waren große Kohlgärten, die einer Gärtnerei gehörten, und im Herbst roch es entsetzlich nach den faulen Kohlblättern bis in die Schulräume. In Langes Gade gab es nur zwei Häuser, Nr. 7 und Nr. 9, aber darin waren genug Jugendliche, um das Lager mit Leben zu füllen. Da Vater ja auf See war, vermietete Mutter ein Zimmer, und wir kamen ja gut mit den drei verbliebenen zurecht.
- Straße; heute Revierstredet
- heute: Grev Wedels Plass
- Dyna fyr ist ein Leuchtturm im Oslofjord, welcher jedoch erst 1874 erbaut wurde. Wahrscheinlich hieß dieses Gebiet vorher einfach Dyna.
- (Insel im Oslofjord, nicht weit von Dyna fyr.)
- gemeint ist Amerika)
- Das alte Rikshospital lag bis zum Jahr 2000 in dem Gebiet, welches heute Pilestredet Park heißt. Heute stehen dort vor allem Wohnhäuser, und das Rikshospital liegt länger nördlich. Die Langes gate liegt ganz in der Nähe von Pilestredet Park.
- heute Bygdøy, eine Halbinsel)
- heute Sandvika
- heute Engervannet, ein See in Sandvika
- Pilestedet