Im Jahr 1892 bekamen wir dann unseren zweiten Jungen, und wieder herrschte große Freude im Haus.
Tommy Warloe und seine neue Frau Signe, geborene Smith, kamen am Morgen mit dem Schnellzug von Trondheim auf dem Weg nach Amerika, und sollten einen Tag bei uns sein, und Mutter war auf und begrüßte sie und bereitete Mittagessen für sie, aber sobald sie in ihr Gästezimmer gegangen waren, bat sie darum, einen Boten nach der Hebamme zu schicken, und ein paar Stunden später kam Emil auf die Welt.
1893 war die große Weltausstellung in Chicago, und der Staat hatte eine große Summe für Stipendien für Ingenieure gewährt. Ich stellte einen Antrag und bekam eines davon, für 1000,00 Kronen, und bat dann das Werk um einen ähnlichen Betrag, was ich auch bekam. Dann habe ich meinen Vogelhund “Faust” für 400,00 Kronen verkauft und hatte so genug für die Reise und sechs Wochen Aufenthalt in Amerika. Meinem alten Freund aus Kongsberg, dem damaligen Staatsrat Oberförster Lange, musste ich wohl dafür danken, dass ich das Stipendium unter mehreren hundert Bewerbern bekam. Übrigens bin ich im August schweren Herzens gereist, weil Mutter ernsthaft krank war, aber der Arzt meinte, es sei vorbei und ich könnte ruhig reisen, aber sie hatte einen Rückfall und, wie mir der Arzt bei meiner Heimkehr sagte, hatte er befürchtet dass sie es nicht überstehen würde. Glücklicherweise war mir nichts darüber geschrieben worden, denn ich hätte ja keinen ruhigen Moment gehabt, wenn ich um den Zustand gewusst hätte. Sigrid und Gudrun waren mit mir nach Hamburg gefahren, von wo aus sie nach etwa sechswöchigem Aufenthalt allein nach Hause reisten. Gut gemacht von den kleinen Kindern. Ich hatte eine exzellente Überfahrt über den Atlantik mit dem „Hapag”-Boot “Normannia”, welches im Durchschnitt seine 22 Knoten auf der Reise machte. Nette Reisegesellschaft traf ich auch in dem deutschen Fischereiaufseher Hinkelmann aus Kiel und Dr. Rosenbaum von der biologischen Station in Helgoland.
In New York war ich zwei Tage bevor ich weiter nach Chicago reiste. Es war so, dass genau an diesen Tagen eine schreckliche Hitze herrschte (104 Grad Fahrenheit), so dass ich sehr darunter litt. Ich reiste dann über Philadelfia und Columbus nach Chicago, wo Tommy mich am Bahnhof traf und wir dann zu ihm nach Hause fuhren. Er hatte bei seinem Vermieter ein Zimmer für mich gemietet, was für mich sehr angenehm war, und ich konnte die Zeit, die ich nicht in der Ausstellung war, zu Hause im Schoß der Familie verbringen. Vom Leiter der geologischen Untersuchungen der U.S.A. Dr. Davis bekam ich Empfehlungsschreiben an mehrere Direktoren für die Gruben am Lake Superior, und reiste dann nach 14 Tagen Aufenthalt in Chicago zu den Grubengebieten an diesem See.